Rente zukunftssicher machen – DGB diskutiert mit Ulrich Hampel

Lebhaft ging es bei der Veranstaltung des DGB-Ortsverbands Lüdinghausen zu als die Kandidaten zur Bundestagswahl 2013 in der Gaststätte „Zur Mühle“ sich den kritischen Fragen der DGB-Gewerkschafter stellten. Ortsverbandsvorsitzender Heinz Starnick war erfreut, dass alle der im Bundestag vertretenen Parteien mit ihrem Direktkandidat zur Verfügung standen.

Unter der sachkundigen Moderation des alternierenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, Heinz Cholewa, der auch den Einstieg in das politisch brisante Thema lieferte konnten die einzelnen Kandidaten ihre politischen Positionen zur Sicherung der Renten und Vermeidung von Altersarmut darstellen.

In der anschließenden Diskussion, der sich Karl Schiewerling (CDU), Ulrich Hampel (SPD), Friedrich Ostendorff (Grüne), Daniel Fahr (FDP) und Ali Atalan (LINKE) stellten, mussten sich alle Kandidaten kritischen Fragen zur gegenwärtigen Rentenpolitik und der zukünftigen Gestaltung gefallen lassen. Die Rente mit 67 wurde ebenso kritisiert wie die versicherungsfremden Leistungen die die Rentenversicherung auf Beschluss des Gesetzgebers gewähren muss.

Einzig Ulrich Hampel erklärte, dass er sich als gewählter Abgeordneter dafür einsetzen werde, die Rente ab 67 wieder abzuschaffen. Heinz Starnick bedankte sich zum Schluss bei den Diskussionsteilnehmern und insbesondere bei Heinz Cholewa, der als sachkundiger jederzeit die Diskussion im Griff hatte, so dass nach zweieinhalb Stunden teilweise hitziger Debatte alle, auch nachdenklich, den Heimweg antreten konnten.

 

Ulrich Hampel: Rente zukunftssicher machen!

Podiumsdiskussion beim DGB

Auf Einladung des DGB Lüdinghausen hat Ulrich Hampel am vergangenen Dienstag die Grundzüge der SPD Rentenpolitik dargestellt. Der Unterschied zu Schwarz-Gelb wurd deutlich!

Wer ein Leben lang hart gearbeitet hat, muss eine gute Rente bekommen! Das bestehende Rentensystem kann nicht dauerhaft die im Arbeitsleben entstandenen Ungerechtigkeiten ausgleichen. Die uns bekannte Altersarmut resultiert meist aus der Erwerbsarmut. Diese muss bekämpft und die prekäre Beschäftigung eingedämmt werden.

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Für uns als SPD heißt das konkret:
– abschlagsfreier Zugang zur Rente ab 63 Jahren nach 45 Versicherungsjahren
– eine attraktive Teilrente ab 60 Jahren
– keine Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente
– mehr Möglichkeiten für Zusatzbeiträge zur Rentenversicherung

Wir wollen nicht, dass sich die Anhebung des Renteneintrittsalters wie eine Kürzung der Rente auswirkt Daher werden wie die Überprüfungsklausel im Gesetz anwenden:
– Aussetzung des angehobenen Renteneintrittsalters, wenn nicht über die Hälfte der Über-60 Jährigen sich in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung befindet.

Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt die erste Säule der Altersversicherung und dient als Grundlage für den Schutz vor Armut im Alter. Sie muss sich aber den Veränderungen in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt anpassen.

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In vielen Branchen gibt die betriebliche Altersversorgung zusätzliche Sicherheit im Alter:
– Stärkung und Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge
– Der Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge darf aber nicht allein von den Beschäftigten getragen werden.

Wer langjährig in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, muss eine Rente oberhalb der Grundsicherung erhalten:
– Wir als SPD wollen eine Solidarrente in Höhe von 850€ einführen
– diese sorgt dafür, dass für langjährig Versicherte (30 Beitragsjahre/ 40 Versicherungsjahre) die Rente nicht unter 850€ liegt.

Finanzierung

– die Solidarrente wird aus Steuermitteln finanziert
– der abschlagsfreie Rentenzugang nach 45 Versicherungsjahren, die verbesserte Erwerbsminderungsrente und die Stabilisierung des Rentenniveaus werden durch einen höheren Versicherungsbeitrag und den Ausbau einer höheren Nachhaltigkeitsreserve sichergestellt.