Familie und Beruf darf kein Widerspruch sein, sondern muss künftig selbstverständlich gemeinsam gedacht werden. Das ist unser Anspruch als SPD. Viele Eltern wünschen sich, ihre Arbeit und die Kindererziehung partnerschaftlich aufteilen zu können. Oftmals bedeutet dies finanzielle und berufliche Nachteile. Auch heute noch sieht die Realität in vielen Familien so aus, dass die Väter nach kurzer Elternzeit voll in ihren Job zurückkehren. Obwohl die meisten gern etwas weniger arbeiten würden als vorher, um mehr Zeit mit der Familie zu haben. Hingegen steigen Mütter immer noch oft nach einem Jahr Elternzeit in Teilzeit wieder ein, obwohl sie gern etwas mehr arbeiten würden. Das verhindert nicht nur eine partnerschaftliche Aufteilung der Arbeit und Kindererziehung, sondern hat für Frauen negative Folgend: Geringeres Einkommen, schlechtere Aufstiegschancen und später eine geringe Rente. Das wollen wir ändern!
Mit der Einführung der Familienarbeitszeit und des Familiengeldes unterstützen wir Eltern dabei. Manuela Schwesig hat bereits im April dazu ein konkretes Konzept der Familienarbeitszeit vorgestellt. Diese Familienarbeitszeit für Kinder und für Pflege von Angehörigen gibt Mütter und Vätern mehr Zeit. Sie erleichtert ihnen, ihre Kinder beim Großwerden zu begleiten und gleichzeitig Job, Partnerschaft, Freunde und Hobbys besser unter einen Hut zu bekommen. Und sie gibt die Möglichkeit, wenn es erforderlich ist, die eigenen Eltern zu betreuen. Mehr Zeit für Familie, darum geht es. Dazu erhalten beide Eltern das Familiengeld, wenn sie ihre Arbeitszeit partnerschaftlich aufteilen. Es beträgt jeweils 150 Euro monatlich für beide Eltern, wenn sie jeweils 75 Prozent bis 90 Prozent der jeweiligen regulären Vollzeit arbeiten. Und es wird bis zu 24 Monate gezahlt. Gerade Familien mit kleinen Einkommen sollen sich eine gerechte Aufteilung von Familie und Beruf leisten können. Natürlich werden auch Allein- oder getrennt Erziehende sowie Regenbogenfamilien das Familiengeld erhalten. Denn Familie ist für uns dort, wo füreinander Verantwortung übernommen wird. Wir werden die Gewerkschaften dabei unterstützen, diese Regelungen tarifvertraglich zu begleiten.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Recht, nach einer Phase der freiwilligen Teilzeitarbeit auf die frühere Arbeitszeit zurückzukehren. Vor allem Frauen sind von der sogenannten Teilzeitfalle betroffen. Dies wirkt sich vor allem bei der Rente aus. Wir werden die Möglichkeit geben, die Planung über Karriere und Berufsleben selbst in der Hand zu behalten.
Darüber hinaus sagen wir als SPD deutlich: Mehr Zeit für Familie braucht einen Kulturwandel in der Arbeitswelt. Dazu gehört auch die Abkehr vom „Präsenz-Wettbewerb“ im Beruf. Für familiengerechte Arbeits- und Besprechungszeiten, Homeoffice- und Dienstreiseregelungen sind die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Pflicht. Zudem wollen wir Langzeitkonten für Beschäftigte und Betriebe attraktiver machen. Wenn viel Arbeit anfällt, muss es möglich sein, zusätzlich geleistete Arbeitszeiten anzusparen. In ruhigeren Phasen oder wenn mehr Zeit für die Familie gebraucht wird, kann dann weniger gearbeitet werden.
Nicht nur reden, danach handeln: In den vergangenen vier Jahren war mein Büro ein familienfreundlicher Raum. So arbeitete beispielsweise eine Mitarbeiterin meines Berliner Büros in den sitzungsfreien Wochen vom Dresdener Zuhause aus und konnte so Familie und Beruf unter einen Hut bekommen.
Wäre es der CDU und Kanzlerin Merkel wichtig, Familien in ihrem Alltag zu unterstützen, so hatten sie bereits die Möglichkeit dies umzusetzen. Das Gegenteil war der Fall – CDU und CSU haben die Familienarbeitszeit genauso wie das Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit blockiert. Im Wahlprogramm der Union finden sich ebenfalls nur wieder Lippenbekenntnisse und keine konkreten Vorschläge. Daher ist klar: Mehr Zeit für Familie wird es nur mit der SPD und einem Bundeskanzler Martin Schulz geben.
So schaffen wir das:
- Schaffung einer Familienarbeitszeit
- Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit
- Attraktivitätssteigerung von Langzeitkonten
- Chancen der Digitalisierung nutzen, z.B. mobile Arbeit