Pre-Return-Fazit von PPP-Stipendiatin Ramona Böcker

Seit neun Monaten lebt Ramona Böcker aus Buldern nun schon als Junior-Botschafterin des Parlamentarische-Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages und des amerikanischen Kongresses in den USA. Sie hat in diesen Monaten schon einiges erlebt. Ein kleines Zwischenfazit hat sie mir nun in einem kleinen Brief geschrieben. Viel Spaß dabei!

Du erwartest nicht, dich großartig zu verändern; du glaubst, du lässt dich nicht so schnell verbiegen; du träumst nicht einmal davon, so schnell so unabhängig und anpassungsfähig zu werden, bis du schließlich einer Herausforderung bevorstehst, die es nötig macht, dass du über dich selbst hinauswächst.

Ich bin 17 Jahre alt, machte meinen Realschulabschluss im letzten Sommer und lebte für die letzten neun Monate in den USA. Im Moment bin ich ein Austauschschüler, lebe in einer Gastfamilie und besuche eine amerikanische High School.

Als ich in Deutschland am Flughafen stand, kurz bevor mein Abenteuer begann, die mir bevorstehenden zehn Monate erschienen mir unglaublich lang. Ich wurde mir bewusst, dass ich niemanden kennen würde, sobald ich aus dem Flugzeug treten würde.

Aber jetzt sehe ich zurück und diese zehn Monate fliegen vorüber unerwartet schnell, während ich meiner näher rückenden Rückreise mit sehr gemischten Gefühlen entgegensehe.

Es war mit Sicherheit nicht immer einfach, aber ich habe meine Zeit hier sehr genossen und werde das Beste aus meinen verbliebenen Tagen machen. Seit ich hierher kam, sah ich viele Orte, Leute und Dinge, die ich ohne diese Reise vielleicht niemals kennen gelernt hätte. Ich besuchte Portland, Oregon; Phoenix, Arizona; Pensacola, Florida; New York City; und einige weitere Orte in der näheren Umgebung von meinem neuen Zuhause in Tennessee. Ich hatte die Gelegenheit zu einer Surf-Unterrichtsstunde am Golf von Mexico, jubelte während eines High School Football Spieles für unsere Schulmannschaft, wanderte durch eine Geisterstadt umgeben von Kakteen und Wüste, tanzte auf einem amerikanischen Prom mit meinem Date, aß mit Freunden in Chinatown, bekam das Essen mit Essstäbchen beigebracht von meinen Freunden aus Japan, China und Thailand gleichzeitig, lief entlang des Times Square bei Nacht, verbrachte Weihnachten in Shorts und T-Shirt, während ich im Garten Orangen fürs Frühstück vom Baum pflückte, ging Westernreiten in Kentucky, und, und, und!

All diese unglaublichen Erfahrungen lassen mich Hindernisse und Schwierigkeiten schnell vergessen. Selbst Heimweh lässt mich nicht bereuen, dass ich dieses Auslandsjahr begonnen habe. Denn ich weiß, dass sobald ich zurück bin, Fernweh wird meine nächste Herausforderung sein.

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